Impulse von Felix Behm

Jugendsprache: Welche Jugendwörter Sie 2023 kennen sollten

Gen Z Talk Titelbild Youtube Jens Probst ohne Zitat

„goofy“, „Side Eye“ oder „NPC“ – das sind die Top 3 der Jugendwörter 2023.

Am 22. Oktober wird auf der Frankfurter Buchmesse bekanntgegeben, welches dieser drei Wörter DAS Jugendwort 2023 wird.

Aber was bedeuten die Wörter eigentlich? Hier die Definition:

„goofy“ bedeutet so viel wie lächerlich oder ungeschickt. Den Begriff gibt es bereits seit 1939, denn er ist neben Donald Duck eine der wichtigsten Comicfiguren von Walt Disney. Er ist der treue Freund von Micky Maus und charakteristisch tatsächlich auch etwas ungeschickt, naiv, aber sanftmütig.

„Side Eye“ ist ein Ausdruck von Verachtung. Dabei schaut man sein Gegenüber mit hochgezogenen Augenbrauen von der Seite an, um eine gewisse Missbilligung auszudrücken.

„NPC“ ist die Abkürzung für „Nicht-Spielbarer-Charakter“. Er kommt aus der Spiele-Welt und meint eine Person, die passiv sind, also nur „rumstehen“.

In Interviews mit jungen Menschen wird – wie anhand dieser drei Wörter auch erkennbar – bemängelt, dass Jugendsprache sich aus ihrer Sicht in den letzten Jahren eher zu einer negativen Symbolsprache junger Menschen entwickelt hat. Ob und wie junge Menschen die aktuellen Jugendwörter in der Alltagssprache nutzen, sehen Sie im folgenden Interview mit drei Vertretern der Generation Z.

Wer nutzt die Wörter wirklich?

Ich habe nachgefragt! Von der Generation Z wollte ich wissen, ob und wie oft diese die Top-Drei-Jugendwörter 2023 in ihrer Alltagssprache nutzen oder ob es doch ganz andere Wörter sind? Das Ergebnis war überraschend für mich. Zwei der Interviews können Sie hier in Ausschnitten nachlesen:

Jens, 17 Jahre, aus Schwäbisch Gmünd, Azubi Jugend- und Heimerzieher:

„Ich kenne die Wörter aus 2023 Goofy, Side Eye und NPC, nutze sie aber in meiner Sprache bewusst nicht. Am Häufigsten höre ich in meinem Freundeskreis das Wort „NPC“, dass vor allem im Online-Gaming (wo es ja auch entstanden ist) eingesetzt wird, um beispielsweise seinen Online-Gegner so zu bezeichnen. Jugendwörter von 2022, wie beispielsweise „WYLD“ kommen, wenn auch selten, in meinem Sprachgebrauch allerdings schon vor. 

Jugendsprache insgesamt hat sich aus meiner Sicht in den letzten Jahren stark verändert durch Content Creator, YouTuber, Influencer. Durch die hohe Anzahl derer Follower verbreiten sich dann neue Wörter sehr schnell.“

Stella, 15 Jahre, aus Radolfzell am Bodensee, Schülerin in einer weiterführenden Schule:

„Ich kenne die Wörter alle, benutze sie aber nie. Bei vielen meiner Freunde höre ich die Top 3 Wörter von diesem Jahr allerdings schon. Am Häufigsten fällt das Wort „Side Eye“, zum Beispiel bei einer Aussage, von dem mein Gesprächspartner noch nie was gehört hat. Manchmal sagen sie es aber auch als wörtliche Übersetzung „seitliches Auge“. Als Beispielsatz: „Die Person macht voll Side Eye auf dich!“

Ich persönlich finde die Entwicklung der Jugendsprache eher negativ. Man mischt inzwischen viele Sprachen zusammen – meistens natürlich Englisch – und häufig entstehen negative Begriffe oder Schimpfwörter. Bei manchen Personen ist es wirklich extrem schlimm wenn sie teilweise nicht mal einen zusammenhängenden sinnvollen Satz sagen können, ohne negative Jugendwörter einzubauen. Das macht es vor allem für ältere Menschen sehr schwer verständlich. Oft wünsch ich mir, dass die einfach ganz normal reden würden.“

Über den Autor Felix Behm

Speaker Generation Z

Felix Behm ist Keynote Speaker und führender Experte zum Thema Generation Z.

Er ist Autor der Bücher „Generation Z – Ganz anders als gedacht“ und „Generation Z begeistern und binden„.