Warum tickt Generation Z anders? 3 große Unterschiede
Die Diskussionen um die Unterschiede verschiedener Generationen kommen immer wieder auf. Besonders in den letzten Jahren wird aufgrund der viel diskutierten Generation Z umso mehr darüber gesprochen, ob diese sich überhaupt von ihren Vorgänger-Generationen unterscheiden. Was macht den Unterschied zwischen jemand, der 1995 auf die Welt kam zu jemandem, der 1950 geboren wurde? Natürlich waren Jugendliche und junge Erwachsene schon immer in der Phase, die wir Pubertät nennen und die bis zum 22. Lebensjahr andauern kann (Spät-Pubertät in der Adoleszenz). Eine Phase, in der Eltern für Kinder schwierig wurden – oder eben andersherum. Junge Menschen wollen sich von älteren abgrenzen, anders und auch mal rebellisch sein.
Das, was uns allerdings langfristig von Kind auf prägt sind heute andere Dinge als noch vor wenigen Jahrzehnten. Ich möchte deshalb drei große Unterschiede hervorheben, die aus meiner Sicht am besten erklären, warum die Generation Z anders tickt als Babyboomer, X und Y.
1. Demographischer Wandel
Es gab noch nie so wenige der jungen Generation bzw. einen so großen demografischen Wandel wie heute. Wir haben 18 Millionen Babyboomer, aber nur 11 Millionen Menschen aus der Generation Z. Das beeinflusst das Mindset der jungen Menschen in vielerlei Hinsicht, auch in Bezug auf deren Selbstbewusstsein im Hinblick auf Verhaltensweisen bei der Auswahl des Arbeitgebers und Wünsche der modernen Mitarbeiterführung.
In der nachfolgenden Grafik ist zu erkennen, wie sich die Geburtenzahlen seit 1950 verändert haben. Diese Entwicklung gilt übrigens auch für Österreich und die Schweiz.
2. Digitalisierung und künstliche Intelligenz
… schafft Veränderungen, mit denen selbst die jungen Menschen schon Herausforderungen haben, diese zu verstehen und Schritt zu halten mit Neuerungen. Sie beeinflussen die Privatleben und Arbeitsleben gleichermaßen. Das intuitive Bedienen technischer Geräte unterscheidet Menschen in verschiedenen Altersstufen teils enorm. Viel wichtiger ist aber die Tatsache, dass das Großwerden mit einem Smartphone in der Hand auch bedeutet, dass die Kindheit und Jugend sich teilweise in einer digitalen Welt abspielt. Eine Welt, die anders kommuniziert als Vorgänger-Generationen das getan haben. Wir sprechen aber auch von einer Welt der Likes. Ein geteiltes Bild, Video oder Kommentar, dass keine Likes erhält ist nichts wert. Verhaltensweisen und Erwartungen verändern sich mit dem Smartphone seit den 2010er-Jahren damit enorm im Vergleich zu den Generationen Babyboomer und X.
3. Wohlstand
Die Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes geht vom Jahr 1950 von 49 Milliarden in 2023 auf 4.121 Milliarden Euro (Quelle Statistisches Bundesamt). Zwischen den Jahren 2012 und 2017 stieg das durchschnittliche Nettovermögen in Deutschland um 22 Prozent (laut WirtschaftsWoche November 2023). Der Wohlstand, den Generation Babyboomer und X geschaffen hat, ist (noch) real. Ein Wohlstand, auf dem sich eine junge Generation ausruhen könnte. Sicherlich muss hier auch erwähnt werden, dass nicht jeder davon profitiert. Denn jedes fünfte Kind in Deutschland ist armutsgefärdet. Wir dürfen also nicht das Gesamtbild aus dem Blick verlieren. Insgesamt aber zeigt die Entwicklung der Wirtschaft und des BIP auch Auswirkungen auf Erziehung und Entwicklung junger Menschen. Während 1950 die Eltern der Babyboomer sicher wenig Zeit und Möglichkeiten hatten ihre Kinder umfassend zu behüten und beschirmen, sieht das heute oft ganz anders aus. Plötzlich wollen alle nur noch studieren, möglichst viele Abschlüsse erreichen und die Ausbildungsstellen bleiben unbesetzt. Kinder entscheiden bereits von klein auf mit, wohin es als nächstes in Urlaub geht und schreiben endlose Wunschlisten zu Weihnachten, die von den Eltern versucht werden zu 100% zu erfüllen. Wohlstand schafft also auch Veränderung und ein neues Mindset von Menschen, die jetzt in die Arbeitswelt eintreten. Viele Vorwürfe von Babyboomern gegenüber den jungen Menschen müssten also genauer unter die Lupe genommen werden. Vor allem aber dürfen sich hier viele der Kritiker auch an die eigene Nase fassen und sich einmal fragen, wie sie ihre eigenen Kinder erzogen haben. Am Ende bleibt es unsere aller Verantwortung jeden dieser jungen Menschen zu integrieren, zu fördern und zu entwickeln – und vor allem in seinen Belangen ernst zu nehmen!